Tag Archives: Pädagogik

Orthografisch-grammatischer Scheideweg – Rezension zu „Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben“ – Kathrin Kunkel-Razum u.a.

“Die Wörter verlangen von uns den Respekt, dass wir sie richtig schreiben.” (S.45) Zum Inhalt: Der Miniband aus dem renomierten Dudenverlag, wird als “Debattenbuch” tituliert (Klappentext) und macht seinem Namen alle Ehre, stellt er doch die Niederschrift einer Podiumsdiskussion moderiert von Kathrin Kunkel-Razum, ihres Zeichens Leiterin der Dudenredaktion dar. An der Diskussion nahmen der Theater- und Filmschauspieler Burghart… Read More »

Der Willkür reife Leistung – Rezension zu “Der Schüler Gerber” von Friedrich Torberg

“…: es gibt ein großes, gräßliches Nie, gegen das wir nicht anrennen sollen, sonst senkt es sich, eine riesenhafte Wand, auf uns herab und zwingt uns zu Boden, und wenn wir gar zu nahe waren, zermalmt es uns…” (S.115) Zum Inhalt: Kurt Gerber steht in seinem letzten gymnasialen Jahr, dem lange ersehnten und ebenso gefürchteten Abschlussjahr, dessen Krönung… Read More »

Über Wahrheit und Lüge – Rezension zu “Der Wille zum Schein” – Philosophicum Lech (Hrsg. Konrad Paul Liesmann)

“Das Lügen ist nicht grundsätzlich schlecht, sondern eine moralisch neutrale Fähigkeit, die schlechten Absichten dienen, die aber auch im Dienste guter und gerechtfertigter Absichten stehen kann.” (S.36) Zum Inhalt: Nicht nur die Philosophie, vielmehr der Mensch als kulturelles Wesen per se changiert in dem emotional, moralisch geladenen Mienenfeld zwischen der Wahrheit und der Lüge. Nur allzuoft machen wir… Read More »

Im Abseits – Rezension zu „Nicht von dieser Welt“ von Arne Ulbricht

“Immer häufiger, inzwischen mehrmals täglich, habe ich allerdings das Gefühl, irgendwo eine Stimme zu hören, die mir erklärt, dass ich mich im Jahrhundert geirrt habe und dass Menschen, die denken und sind wie ich, nicht mehr gebraucht werden.” (S.196) Zum Inhalt: Heinz Gödel, eigentlich ausgebildeter Pädagoge – lies Lehrer -, steht mit 36 vor der Entscheidung seinen derzeitigen… Read More »

Zerstörende Besessenheit…

“Nichts ist grausamer, als ein vergöttertes Kind.” (S.184) Zum Inhalt: Humbert Humbert, seineszeichens Literaturwissenschafter, ist des Mordes angeklagt. Des Mordes an seinem Nebenbuhler um die Gunst seiner Lolita. Er schreibt den Text als Geständnis, als Aufarbeitung der Ereignisse rund um die sehr einseitige Liebesbeziehung zu Lolita, die 1947 begann. Damals lernte er das zwölfjährige Mädchen kennen als er… Read More »

Untertanenfabriken…

“Meiner Großmutter war an meiner Bildung gelegen. Deshalb schickte sie mich auf keine Schule. [Margret Mead, amerikanische Anthropologin]”. (S.22) Zum Inhalt: So gut wie jeder kann bei diesem Thema mitreden. Und leider findet sich so gut wie jeder mit etwas kritischem Blick in diesem Buch wieder. Eine schon ihrer Form – der des Tagebuches – nach sehr persönliche… Read More »

Entschleunigt …

“Langsamkeit kam zu Ehren, Schnelligkeit stand zu Diensten.” (S.193) Zum Inhalt: Als kleiner Junge in England mit dem Handicap eines langsamen Geistes aufzuwachsen war schwer. Keiner konnte das besser beurteilen als John Franklin, zumal ein langsamer Geist keineswegs einen wenig wachen Verstand bedingte. Durch all die gemeinen Stichelein und hinterhältigen Boshaftigkeiten des schulischen Alltags schon an vieles gewöhnt,… Read More »

Der ganz normale Wahnsinn…

“Manchmal fragt sich Blechschmitt, warum er heiraten musste – und noch dazu ausgerechnet diese Frau. Aber er hat mittlerweile gelernt, geballter weiblicher Logik nicht zu widersprechen.” (S.44) Zum Inhalt: …dem Zitat blieben noch einige andere ausgesprochen bissige Ausführungen beizustellen, mit denen der Text gespickt ist. Der männliche Part der Familie Blechschmitt – wenn man dieses Sozialkonglomerat denn so… Read More »

Akademiker sind auch nur Menschen…

Zum Inhalt: Königsdorf gewährt in ihren Erzählungen, deren 14 sind es im vorliegenden Band, Einblick in die Köpfe von unauffälligen Menschen, die gerade in dieser Unauffälligkeit eine beklemmendes Wiedererkennen im Leser hervorrufen können. Nicht umsonst schreibt die Autorin ” Wer Ähnlichkeiten findet, muß Gründe haben.” Immer wieder findet sich das Thema des Akademikers der nur dann eine erfolgreiche… Read More »

Weltliteratur die ihren Namen verdient…

Zum Inhalt: Im vorliegenden Band 2 der Gesamtausgabe von Hesses Werken werden 3 seiner Erzählungen zusammengefasst: Peter Camenzind, Unterm Rad und Getrud. Das Nachwort des Herausgebers deckt viele Details auf und stellt die Werke in einen größeren Kontext ohne dabei schulmeisterlich Langweilig zu wirken. Die Erzählung zeichnet den Weg des Peter Camenzind einem “Landei” nach, der zuerst seiner… Read More »