The Big Five for Life – John Strelecky

By | 7. September 2023

The Big Five For Life - John Strelecky„Entweder wir schreiben den Schluss, den wir uns wünschen, und gestalten unser Leben so, dass wir dieses Ziel erreichen, oder wir leben die Geschichte eines anderen und erleben dann ein Ende, das im Vergleich zu dem Schluss, den wir für uns selbst geschrieben hätten, ein blasser Abglanz ist… So einfach ist es.“ (S.207)

Zum Inhalt:

„The Big Five for Life“

Strelecky ist ein Geschichten-Erzähler. Und dies in einer ausgesprochen positiven Art und Weise. Auch in diesem Buch geht es um eine “Lebens”-Geschichte, ebenso wie in den beiden Vorgängern aus Streleckys Feder „Das Café am Rande der Welt“ sowie „Safari des Lebens“ aus den Jahren vor „The Big Five for Life“. Der hervorstechendste Unterschied ist der Fokus: in „The Big Five for Life“ geht es um Unternehmenskultur, die Haltung und das Menschenbild für und von Führungskräften. 

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt und schlicht: Der frustrierte Angestellte Joe begegnet eines Tages dem Geschäftsmann Thomas. Ihre Wege überschneiden sich in Folge immer wieder und sie werden innige Freunde. Joe fasziniert die Einstellung Thomas’, welche dieser in seinen Firmen, im Umgang mit Menschen generell, jedoch fokussiert auf seine Mitarbeiter auch lebt. Während Thomas als Mentor von Joe diesen in die Gedanken und Wertewelt einführt, welche ihn leitet, wird auch der Leser auf die Reise mitgenommen, deren Kernpunkte die „Big Five for Life“ – die fünf großen Ziele, die jeder in seinem Leben haben sollte und der ZDE – der Zweck der Existenz – den man als bewusst lebender Mensch für sich definieren sollte.

Thomas geht immer wieder auf das Thema Führung ein, wobei er den Bogen durchaus umfassender spannt: „In jedem Moment unserer Existenz sind wir dazu aufgerufen zu führen, selbst, wenn es lediglich dem Zweck dient, uns selbst zu führen.“ (S.227) Die Ideen und Modelle, die dabei entworfen werden als idealtypische Hirngespinste abzutun, welche dem sogenannten „richtigen Leben“ nicht standhalten würden, wäre dabei ein schlechter Ansatz, denn “Wenn ein Unternehmen nicht rentabel wirtschaftet, wird es ziemlich bald kein Geld mehr haben. Und dann kann es dichtmachen, egal wie großartig das Arbeitsumfeld auch sein mag, egal wie gerne die Angestellten dort arbeiten oder wie erfüllend ihre Jobs sein mögen. Bei diesem Szenario verliert jeder.” (S.164)

Fazit:

Der Kernaussagen des Textes werden in drei Konzepten thematisiert. Zum einen geht es um keine geringere Fragestellung als was der Zweck der eigenen Existenz ist. Wofür bin ich hier? Was ist der Sinn meines Lebens? Was will ich mit der Zeit, die mir gegeben ist tun, bewegen, anfangen? „Wir denken, wir könnten Dinge verschieben, weil wir immer noch Zeit und Gelegenheit dazu haben werden. Aber das ist eine der großen Illusionen des Lebens. Wir denken, wir seien 21 oder 34 oder hätten irgendein anderes Alter, bei dem wir in unserem Kopf aufhören zu zählen. Aber das geht nicht ewig so weiter. An irgendeinem Punkt kommt das Ende.“ (S.126)

Das zweite Konzept, welches in Anlehnung an die 5 großen Tiere Afrikas „The Big Five for Life“ genannt wird, rückt ebenso essenzielle Fragestellungen in das Zentrum der Aufmerksamkeit: Welches sind die fünf Dinge im Leben, die man wirklich(!) erleben möchte? Ziele, die man erreichen möchte? Und der Ansatz diese Ziele über das Ende zu definieren ist irritierend, er rüttelt wach. „Entweder wir schreiben den Schluss, den wir uns wünschen, und gestalten unser Leben so, dass wir dieses Ziel erreichen, oder wir leben die Geschichte eines anderen und erleben dann ein Ende, das im Vergleich zu dem Schluss, den wir für uns selbst geschrieben hätten, ein blasser Abglanz ist… So einfach ist es.“ (S.207) 

Ohne mehr davon zu verraten sei gesagt, die Denkanstöße, die Fragen, die den Leser manchmal durchaus etwas verstört stehen lassen oder das Zurückgeworfensein auf Themen, die keine diplomatischen Antworten dulden, solche die Verbindlichkeit einfordern, lassen nicht kalt. Sie hallen nach, ihre Echo weckt auf, setzt sich im Denken, im Herzen fest. Und verlangt nach Antworten. „So gesehen lohnt es sich immer eine Klettwand des eigenen ZDE und der Big Five for Life zu erstellen.“ (S.71)

Ein sehr schönes Bild stellt das dritte Konzept dar. Jenes des Lebensmuseums. “Lebe jeden Tag so, als Würde er ein Teil deines Lebensmuseums werden.” (S.216) Viel Spaß beim Lesen und entdecken was hier genau dahinter steckt. Es lohnt sich… 

 

Zum Buch:

Handwerklich stellt das Buch eine solide Arbeit dar: Der Buchblock ist fest verleimt, der Bedruckstoff griffig und haptisch angenehm. Auch im Bereich Druck findet man nichts zu beanstanden. Der Kontrast und die Schärfe des Druckbildes sind gut, die Typografie – der Text wurde gesetzt aus der Fairfield light 10,25/13,75′ geradlinig und ohne Extravaganzen.

Buchdaten:

  • Titel: “The Big Five For Live”
  • Autor: John Strelecky
  • Umfang: 238 Seiten
  • Verlag: DTV; Auflage 28, 2019
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3-423-34528-6
  • Größe: 19,2 x 12,4 x 1,6 cm

One thought on “The Big Five for Life – John Strelecky

  1. Christoph

    Halloo Wolfgang,
    immer wieder nett deine Siet zu besuchen 😉
    Habe aus der Serie von John Strelecky alle gelesen, finde ich nicht schlecht, dein Fazit sehe ich auch so. PS: bitte weiter machen

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