Zweischneidig – Rezension zu „Fräulein Schmidt und das Schwert des Feuerriesen“ von Wilko Müller jr.

By | 19. Juni 2020

„Fräulein Schmidt und das Schwert des Feuerriesen“ - Wilko Müller jr.“Die Menschen sind nicht in der Lage ihr eigenes Schicksal zu sehen und maßen sich an das der Götter zu bestimmen.” (S.151)

Zum Inhalt:

In der nordischen Mythologie gibt es einen Plan – oder vielmehr… es gab einen Plan, wie der Weltenkreislauf dereinst enden würde: Ragnarök. Ein minutiös ausgefeilter Ablauf, geweißsagt, nicht in Frage gestellt, ehern dargelegt.

Und dann kommt so ein durchgeknallter Maya-Gott mit dem nicht minder schrägen Namen Kukulkan – zumindest aus Sicht eines Nordmannes – und meuchelt Heimdal, einen zentralen Protagonisten ebendieses Ablaufes. Und ein Schwert geht verloren. Nicht irgend ein Schwert. Es ist Surtalogi. Jene Waffe, welche die Macht besitzt nicht weniger als den Weltenbrand zu entfachen. Nicht nur das: in der “Unterwelt” der Mayas, Xibalbá, beherrscht durch Hunahau, scheint auch nicht alles in der Ordnung zu sein, die Ixchel für richtig zu halten schien.

Kurzerhand entschließt sie sich die Dinge in die eigene Hand zu nehmen, auf einer “Dienstreise” nach Xibalbá nach dem Rechten sehend. Dies nicht ohne ihren Hohepriester, der in seiner neuen Rolle noch nicht so wirklich angekommen war – und sich auch fragte, ob er das jemals würde. Als beängstigend stellt sich die Vorahnung ein, dass man selbst hier auf den Gedanken kommen könnte, “dass Cthuluh bereits erwacht ist und hier sein Unwesen treibt.” (S.133) Über allem wabert dabei der unheilvolle Name Kukulkans, dessen Beweggründe niemand mehr verstand, der sich ein keine der alten Regeln hielt, dadurch gefährlicher werdend, als es selbst Ixchel vermuten konnte…

Fazit:

Auf seinem wilden Ritt quer durch die Götterwelt der Menschheitsgeschichte wird Wilko Müller jr. nicht müde die Leser mit stets überraschenden Wendungen, schillernden Charakteren und überzeugenden Spannungsbögen zu fesseln. So auch im vierten Band der Fräulein Schmidt – Kurzromanserie.

Obwohl angenehm verzahnt, von kontinuierlicher Entwicklung durchzogen, kommt nie so etwas wie Langeweile auf. Vielmehr reizt der Autor die Spannung aus, entwickelt die Charaktere weiter, stets auf Nuancen bedacht, krude Plattheiten vermeidend. Dieses erzählerische Feingefühl und ein leiser, keineswegs aufdringlicher Hang zur Detailversessenheit trägt den Text.

„Fräulein Schmidt und das Schwert des Feuerriesen“ von Wilko Müller jr. : In jeder Hinsicht eine lesenswerte Weiterführung der Romanserie.

Zum Buch:

Für den Band firmiert der Verlag Edition Solar-X, somit kann handwerklich und drucktechnisch auf die Beschreibung des ersten Bandes verwiesen werden.

Buchdaten:

  • Titel: „Fräulein Schmidt und das Schwert des Feuerriesen“ (Vierter Band der Fräulein Schmidt – Kurzromanserie)
  • Autor: Wilko Müller jr.
  • Umfang: 166 Seiten
  • Verlag: Edition Solar-X; Auflage21, 2014
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3-945713-07-5
  • Größe: 17,0 x 11,0 x 1,3 cm

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